Re: Frage zu Da Da Da


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Abgeschickt von Daniel am 06 Juli, 2003 um 19:51:32:

Antwort auf: Frage zu Da Da Da von Franci am 06 Juli, 2003 um 17:47:31:

Liebe Franci,

der Text von Da Da Da ist wirklich gut und wichtig. Er ist so einfach, dass er auf der ganzen Welt mitgesungen wurde (selbst in Afrika!)
Er klingt zwar total dämlich, hat aber einen Sinn: Er stellt den ganzen Schlagerschnulzen die Wirklichkeit entgegen: Dort wird immer nur der romantische Anfang einer Liebe besungen, TRIO singen dagegen über das nüchterne normale Ende einer Beziehung. Also sozusagen eine ernst-fröhliche Schlagerverarschung. (Sie selber nennen es Neue Deutsche Fröhlichkeit (bei der man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll.

Den kompletten Text findest z.B. Du unter http://www.sakrazitet.de/da-da-da.html


Unten hab ich noch Ausschnitte aus Trio-Interviews von dieser Seite hier angehängt. Ganz unten steht noch eine ziemlich komplizierte Erklärung aus einem scheinbar sehr wichtigen Buch.

Man kann zu 3 doofen Solben ganz schön viel schreiben...

Viel Glück bei Deinem Vortrag und mach alle in Deine Klasse zu Triofans!
Wenn Du noch Fragen hast, meld dich einfach.

Viele Grüße, Daniel (ein großer Triofan, der gerne Interviews liest...)


Hier die Ausschnitte:

Aber im großen und ganzen kann ich sagen, dass wir die Frauen lieben! Natürlich haben wir da auch unsere Schwierigkeiten und die beschreiben wir in unseren Liedern."
"Dann ist DADADA mehr als ein Witz."
"Es gibt eben Situationen, wo Leute zusammensitzen, die sich nicht mehr lieben und wo keiner das ausdrücken will. Die Situation beschreibt das Lied.
...
Nervt es dich denn, wenn dieser Aspekt vom Publikum oder von Kritikern unterschlagen wird?
Ja, wenn beispielsweise jemand ernsthaft behauptet, dass "Da Da Da" nichts als flockiger Nonsens sei. Das glaub ja nicht! Das seh ich überhaupt nicht so. Ich finde, das ist ein sehr intelligenter Text, auch wenn in an natürlich nur die Oberfläche sehen kann.'
Da fühlst du dich unfair behandelt?
Was heißt unfair? Das stimmt einfach nicht. Die Absurdität, die in den Texten steckt, hat doch heute eine Berechtigung. Ich mach die Texte ja auch nicht zu einem vorgegebenen Thema, sondern setze sie aus verschiedenen Satz-Bruchstücken zusammen, aus Ausdrücken, die vorhanden sind sei es im Fernsehen oder in Zeitungs-Überschriften. Und wenn diese Bruchstücke zusammengesetzt werden, ergeben sie eben indirekt einen Sinn oder zumindest eine Assoziation.


Die Interpretation wird uns einfach gemacht. Von gehaltlosen Floskeln wie "aha" und "da, da, da" (168 mal da und 27 mal aha!), die genauso gut durch "schubidua" oder "heidschi bumbeidschi" ersetzt werden könnten, bis hin zu der Wendung "ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht" anstelle gewöhnlich glühender Liebesgeständnisse, werden so ziemlich alle Schlagerklischees, von Heino bis Rex Gildo, durch den Kakao gezogen.
Ob es Berechnung oder Zufall war, jedenfalls war dieser parodistische Anti-Schlager nicht nur wegen seiner humoresken Zugkraft erfolgreich, sondern paradoxerweise auch, weil er zur Rechtfertigung latent vorhandener Schlagerseligkeit wurde. So verkaufte sich die Platte in 35 Ländern über vier Millionen mal. Jene Trivialität konnte man zwar einerseits stolz als ironische Überhöhung eines musikalischen Nichts bezeichnen, andererseits durfte man wieder Einfaches lustig mitträllern, ohne dabei je behelligt zu werden. Ironie diente als sicheres Deckmäntelchen.




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