stephan_remmler_-_der_norddeutsche_trioler_2006
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+ | ======Stephan Remmler - der norddeutsche Trioler====== | ||
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+ | Er ist ein Sohn unserer Stadt, auch wenn er hier nicht auf die Welt kam, wie er sagt, aber er hat hier seine Jugend verbracht, an der Weser liegen seine musikalischen Wurzeln mit „Macbeats“ und „Just Us“. Und wenn man aus Bremerhaven kommt, nach Großenkneten über Hamburg fährt, dort ein paar Jahre in der Großen Elbstraße wohnt, so einen dezenten Umweg macht, dann wird sich der Mehrweg schon gelohnt haben. | ||
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+ | Von Stephan weiß man, dass er keine Umwege nimmt, dass er nichts tut, was nichts bringt. Hamburg ist eine Zwischenstation für eine WG, in der zur selben Zeit auch Kralle Krawinkel das Kochen lernt, einen Strohhalm aus dem Heuhaufen „Cravinkel“ zwischen den Lippen kaut, bevor der „Wind“ dann Beide, ca. 100 km südlich von Bremerhaven, | ||
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+ | Kralle, in der „Nix los -Stadt“ Wilhelmshaven geboren, in der Beat-Hochburg Cuxhaven aufgewachsen, | ||
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+ | Grund genug, ein freundschaftliches Interview mit dem Mann zu führen, der es als einziger Musiker der Seestadt schaffte, weltweit in die Charts zu kommen und sich noch immer nicht auf wohl verdienten Lorbeeren ausruht, sein „Ich, Ich, Ich“ - einer muss (ja) der Beste sein – weiter unter die Leute bringt, 2006 den Bundesmusikpreis einheimst und mit Nena singt, dass er "nix dafür kann“. Im April 2007 geht der Film „Der Vollidiot“ (mit Oliver Pocher) auf bundesdeutsche Leinwände, für den Stephan mit seinem Sohn Cecil die Filmmusik schreibt und produziert. | ||
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+ | GBM (DK) im Gespräch mit Stephan Remmler | ||
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+ | DK:Der Name „Just Us“ ist hier in der Gegend immer noch ein fester Begriff. Viele Fans der Band verfolgen deinen musikalischen Werdegang. | ||
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+ | Hattest du damals schon im Kopf, Musik irgendwann professionell zu machen? | ||
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+ | Stephan, der Denker, Ende der 60erSR: Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, was ich zu der damaligen jugendlichen Zeit gedacht habe, gehe aber mal davon aus, dass ich schon davon geträumt habe, ein erfolgreicher Musiker zu werden. | ||
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+ | DK: Ich erinnere mich, dass du Ende der 60er maßgeblich der Motor für das Umarrangieren nachgespielter Versionen von Hits warst. Was hat dich dazu veranlasst? | ||
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+ | SR: In den Zeiten damals, als Just Us und die anderen Bremerhavener Bands, wie überhaupt die bundesweit aufkommenden Beat Formationen, | ||
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+ | DK: Die Trio-Zeit ist vorbei, was mit Sicherheit viele Fans weltweit mit hängenden Ohren hinterlässt. Oft ist der Grund, erwiesenermaßen, | ||
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+ | Stephan der Sänger (mit Kralle, | ||
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+ | Das mag ein Grund gewesen sein. Ein anderer ist jedenfalls, dass Trio doch sehr das Leben in die Musik 1:1 umgesetzt hat. So, wie wir in Großenkneten zusammen gelebt haben. | ||
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+ | Alles, was da passierte, floss in die Musik ein. | ||
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+ | Als wir dann nicht mehr zusammen wohnten, war wohl auch diese gewisse Intensität weg, glaube ich, wobei ich natürlich auch denke, dass sechs Jahre für erwachsene Männer eine lange Zeit waren, auf engstem Raum zusammen zu leben. Also, ein normaler Weg, dass es zu Ende gegangen ist. | ||
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+ | DK: Nach Trio kam deine erfolgreiche Zeit mit deutschen Titeln im Alleingang, immer noch minimal gehalten vom Playback. Weshalb der Versuch, mit der Creme der deutschen Musikerelite das bei „Vamos“ zu ändern? | ||
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+ | SR: Ich kann dir da nicht ganz folgen, in deiner Frage, George. Die Zeit nach Trio mit deutschen Titeln, Stephan Remmler im Solo, auch da waren schon ausgezeichnete Musiker dabei, die Crème, wie du es nennst. Das war ja auch schon bei der „Freddy Quinn“ Platte, und nicht erst mit „Vamos“ der Fall, und so minimal war das auch nicht. Ich habe mich nach Trio mit der deutschen Unterhaltungsmusik beschäftigt. Ich kam ja ursprünglich aus dem Rock n Roll, und dann in der Entwicklung zum Rock, Blues, Beat und Punk. Das Andere hatte ich gehört, bin aber nebenbei damit aufgewachsen. Damit zu arbeiten war Neuland, und das interessierte mich. Da dienten dann eben Couplets, Wiener Melodien oder diese UFA-Tonfilmmusiken als Vorlagen für meine Ideen. | ||
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+ | Mit meiner Freddy Platte, um darauf zurückzukommen, | ||
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+ | Noch etwas zu der Besetzung: auch da hatte ich ja schon die guten Musiker, dich am Schlagzeug, Manni Müller und Uli John im Chor, alle aus Bremerhaven. | ||
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+ | Mit „Vamos“ kam dann eine Rockplatte, und das war der Unterschied. | ||
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+ | DK: Du hast zwischenzeitlich immer wieder, mehr oder weniger erfolgreich, | ||
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+ | Das " | ||
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+ | DK: Du hast dann deine drei Söhne mit „Everybody Cha Cha“ in ´s Spiel gebracht. Wie konkret hast du sie darüber informiert, dass Profimusik kein Zuckerschlecken ist, dass mangelnder Erfolg nicht nur dazugehört, | ||
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+ | SR: Die Geschichte mit Cecil, Lauro und Jonni hat sich bei uns zuhause sehr organisch entwickelt. Die Kinder haben sehr viel mit Musik zu tun, bekamen eine musikalische Ausbildung und ihren eigenen Computer. Eines Tages erschienen sie eben mit ihren Kompositionen, | ||
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+ | Der Sommer 2003 mit ihrem Hit war eine sehr tolle Zeit für die Kinder, ein Abenteuer mit immer neuen Herausforderungen, | ||
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+ | Als das Album dann gar nicht zur Veröffentlichung gelang, es war ja nicht nur eine Single, weil Warner Brothers verkauft wurde und der neue Besitzer weltweit 60% aller Künstler und Angestellten entließ, um mit einem schlanken Betrieb wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, da war das gar nicht so traurig mit dem großen schwarzen Loch. Die Drei begriffen recht schnell, dass es danach nicht mehr um ein Abenteuer, eher um Routine gegangen wäre. | ||
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+ | Wer weiß, wofür es gut war. So wie es gekommen ist, war es für alle ok. | ||
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+ | DK: Was viele deiner Fans beeindruckt, | ||
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+ | v.l.n.r.: Stephan, Delf, Kralle, Günter, George B., Micky - 1968Ich würde rückblickend gar nix ändern. Ich habe das große Glück, dass ich einen Beruf habe, der mir sehr viel Spaß macht, dass ich meine Stunden mit etwas verbringe, was mir sehr viel Freude macht und mich interessiert, | ||
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+ | DK: Für deine neue CD „1, | ||
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+ | SR: Wenn man eine Platte draußen hat, dann muss man Öffentlichkeit herstellen, den Leuten sagen, hallo, hallo, hier bin ich, es gibt eine neue Stephan Remmler Scheibe. Das ist ein Teil der Arbeit, das ist ganz normal. | ||
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+ | DK: Deine Hits „Keine Sterne in Athen“, „Einer ist immer der Loser“, „Vogel der Nacht“ hatten im Vergleich zu „1, 2, 3, 4“ ja fast einen romantischen Touch. | ||
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+ | Was ist passiert? | ||
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+ | SR: Das habe ich ja in etwa vorhin schon gesagt. Die Wurzeln der deutschen Unterhaltungsmusik hatten mich damals inspiriert. | ||
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+ | Das neue Album ist minimalistisch, | ||
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+ | Der Unterschied ist, dass andere Zutaten da sind. | ||
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+ | Auch hier versuche ich bei einem Stück mit wenigen musikalischen Linien eine Spannung zu erzeugen, ohne mitten im Lied große oder bombastische Effekte aus dem Hut zu zaubern. Das ist nicht mein Stil. | ||
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+ | DK: Wenn du deinen ältesten Sohn als Produzenten für deine neue Scheibe eingesetzt hast, heißt das, du hast mehr Vertrauen zu ihm als in dich selbst, aktuell zu sein? | ||
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+ | SR: Mein Sohn Cecil, der zum Zeitpunkt der Produktion 17 war, ist nicht der Produzent. Er ist der Co-Produzent, | ||
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+ | Wäre ich allein daran gegangen, hätte ich es wohl auch so versucht, oder gar nicht gemacht. Ich wiederhole nicht das, was ich zuletzt gemacht habe. Das hätte mich nicht interessiert. Aber, noch ein Wort zu den Gastmusikern. | ||
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+ | 1, | ||
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+ | Eins möchte ich noch dazu sagen. Als es um die Kopplung, die Reihenfolge der Titel ging, da dachte ich im Vorfeld, das würde sicher sehr schwer werden. Einmal Stephan Remmler, dann „Thomas D.“, dann zweimal Stephan Remmler, dann „Seeed“, | ||
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+ | Das war eine schöne und äußerst angenehme Arbeitsweise. | ||
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