spex_1983
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— | spex_1983 [2016/10/23 22:32] (aktuell) – angelegt - Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
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+ | ======TRIO====== | ||
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+ | **" | ||
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+ | **"Sie hören doch bestimmt manchmal Radio..., dann müsste Ihnen doch " | ||
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+ | Kaum, dass ich mich im Zug niedergelassen hatte, fiel mir siedend heiß ein, dass ich den guten Mann gar nicht gefragt hatte, ob der IC überhaupt in Osnabrück halten würde... nun gut, Kopfhörer auf, Schaffner gefragt und aufgepasst. .. Für den Rest der Fahrt verzichtete ich auf weitere Publikumsbefragungen. | ||
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+ | Ein angenehmer, ja geradezu ehrenvoller Auftrag war es doch, den ich auszuführen hatte... " | ||
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+ | Konnte es bei diesen Stars denn überhaupt noch etwas herauszufinden geben, bei Stars mit diesem ,, | ||
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+ | Nachdem er mich in ein Restaurant geführt hat, wo mir nach einem obligatorischen Bommerlunder die gebratenen Forelle auf der Zunge zerging, war ich schon ansatzweise über die Vorzüge des Landlebens aufgeklärt... | ||
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+ | "Wir sind keine Landfreaks, aber hier hat man seine Ruhe, frische Luft und außerdem hat Bruno genug Auslauf." | ||
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+ | Und wie sieht es bei Trio aus, mit dem Sportsgeist? | ||
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+ | Wirklich sehr lässig, der Mann mit fast städtischem Aussehen. "Die Anzüge hat er alle von seinem Vater", | ||
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+ | Kralle ist nicht so, er hat Bob Dylan an der Wand hängen und ein Schaffell als Bettvorleger, | ||
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+ | "Nur ein Kuss, dann ist Schluss?" | ||
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+ | Kralle versucht' | ||
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+ | "Also mit Frauen, das ist an sich ganz normal. Keiner läuft hier irgendwie in Gummikleidung durchs Haus und jeder hat eine Freundin!" | ||
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+ | "Aber ihr lebt hier trotzdem als eine reine Männergesellschaft zusammen!" | ||
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+ | Ja, das ist richtig, zufällig haben wir den gleichen Geschmack..., | ||
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+ | Ich bin noch am meisten liiert, ich habe Frau und Kind, die wohnen in Oldenburg. Ich bin ganz gerne alleine, auch wenn das manchmal langweilig ist und ich mich depressiv im Bett herumwälze...... worauf ich nicht verzichten könnte, ist der Übungsraum." | ||
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+ | "Dann eher auf die Frau, was?" | ||
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+ | "Ja, die Frage, entweder Du oder die Musik, die hat sich am Anfang jeder Musiker zu stellen. Das kennt jeder Musiker, wenn sie zu Tränen zerflossen vor einem steht...! | ||
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+ | Aber im großen und ganzen kann ich sagen, dass wir die Frauen lieben! Natürlich haben wir da auch unsere Schwierigkeiten und die beschreiben wir in unseren Liedern." | ||
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+ | "Dann ist DADADA mehr als ein Witz." | ||
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+ | "Es gibt eben Situationen, | ||
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+ | " | ||
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+ | klingt es auf der neuen Trio-LP. "In dem Sinne handeln die meisten Stücke von der Liebe." | ||
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+ | Ich verfolge die harte Linie von Kralle, dem "alten Mucker, der unbedingt Wert auf handwerkliches Können" | ||
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+ | "Ich finde es wichtig, dass die Leute wissen, dass wir hart arbeiten, nüchterne harte Arbeit, das war auch für mich eine ganz neue Erfahrung, aber es hat hingehauen. Es liegt daran, dass wir die Sachen genau überlegen..." | ||
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+ | "Aber hattet ihr den Erfolg erwartet?" | ||
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+ | "Nein, Du hoffst natürlich, aber das haben wir nicht erwartet. In Deutschland haben wir dafür gearbeitet, Touren durch Plattenläden... aber wer hätte das gedacht. Das war ein Glücksfall mit der Nummer. Das ist ein Phänomen und irgendwann hast Du das nicht mehr unter Kontrolle... Also man denkt, und so war's auch am Anfang, dass man für Gleichaltrige Musik macht... weil wir dachten, dass erst die über 25 den Witz verstehen, als es aber mit " | ||
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+ | Aber habt ihr es nicht drauf angelegt? | ||
+ | |||
+ | "Ja, in gewissem Sinne schon... andere nehmen sich vielleicht zu ernst, sind nicht lustig genug und verstehen sich zu sehr als Künstler. Es zieht sich gerade durch unser Programm und die Musik, dass man sich nicht zu ernst nehmen soll. Wir nehmen uns nicht zu ernst, obwohl wir natürlich unsere Arbeit ernst nehmen. Aber persönlich sein eigenes Ego so herauszustellen, | ||
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+ | Gestern im Fernsehen, z.B. Gianna Nannini, grauenhaft! Finde ich entsetzlich, | ||
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+ | Das Stück " | ||
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+ | Wir lassen eine Distanz, dadurch hat das dann ein Niveau, das ich ernst nehmen kann. Das Andere, nee, die Zeiten sind vorbei." | ||
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+ | " | ||
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+ | Ich schaue mich um, so wie sich die Schnulze mit dem Telefongespräch vereinte, so haben sich die ausgesprochen biedere Wohnzimmergarnitur im Wohn- und Gesellschaftsraum mit einem Telex zu einer Sache vereint, so vereinigten sich Bob Dylan über Kralles Bett und Stefans halber Papp-Elvis im Übungsraum mit Ravel, den Peter in seinem Gemach hüten soll, zu dem mir der Eintritt verwehrt blieb. | ||
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+ | Dylan, Elvis und Ravel, welch ein Trio.' | ||
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+ | "Ich bin ein großer Dylan-Fan, ich kann meine Geschichte nicht zurückschrauben und so ist auch mein Musikgeschmack. Ich komme selber oft in die Gefahr, ein Stück zu sehr in dieser Richtung anzulegen. Nur bremsen mich die anderen wie ich sie bremse... mit ihren musikalischen Vorstellungen. | ||
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+ | Stefan und ich machen die Stücke und Peter ist so was wie ein Puffer — und das ist dann eben das Trio-Ding! Aha... eine Spur von Erkenntnis begieße ich mit einem edlen Cognac, den mir Kralle serviert hat. Trio... das ist das, was bei allen Brüchen und Puffern herauskommt, | ||
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+ | Und jeder spendet seinen minimalen, aber gekonnten musikalischen Beitrag und jeder zieht die Show ab, die ihm Spaß macht, minimal natürlich, Kralle sein " | ||
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+ | ... aber der Spaß ist bei allen augenscheinlichen Zufälligkeiten überlegt; und jede Gelegenheit ihn vorzuführen wird genutzt. Trios Arme reichen weit in die Medienlandschaft hinein. Sie waren die ersten, die Videos zu ihren Singles in Deutschland herausgebracht haben, selbstproduzierte versteht sich, die ersten die sich trauten, in der Hit-Parade aufzutreten... | ||
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+ | " | ||
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+ | "Mit der Einstellung: | ||
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+ | "Auch die Plattenfirmen, | ||
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+ | Der Weg zur Selbsterkenntnis war lang und dornig. | ||
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+ | "Ich habe früher schon mal zwei Platten gemacht, habe mir für 5000 Rechte abkaufen lassen, ja mit son' | ||
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+ | Heute ist das alles ganz anders. Trio geht auf manches ein. | ||
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+ | "Wenn Du die Möglichkeit hast, was machen, musst Du genau wissen, wo sie Dich verbraten wollen und wenn es Dir nicht ganz entspricht, dann musst Du aufhören!" | ||
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+ | In der Hitparade kann man auftreten, aber nur einmal, und es ist wichtig, der Erste zu sein. Auf klamaukige Geschichten wie den "Ich will Spaß..." | ||
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+ | Denn... sie hatten da schon immer eine durchschlagende "Wir sind die ersten Idee" ... auf der " | ||
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+ | Andy W. setzte in seinen Blüteerfinderjahren seine Signatur unter die göttliche Campbell' | ||
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+ | Aber Kunst kostet eben was und Werbung auch... und wenn das zusammenkommt, | ||
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+ | "Das ist eine äußerst progressive Werbeidee! Aber man kann es nur einmal machen. Die anderen werden es nachmachen. Aber es ist schön, wenn man sagen kann, dass wir die ersten waren. Auch die Plattenfirmen, | ||
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+ | Die Idee als solche, als Kunst, hat uns fasziniert. Es war nicht wegen des Geldes. Und es sieht gut aus, oder?" Die Stars vermeiden jegliche Form von Ausverkauf — nur " | ||
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+ | "Immer noch einmal" | ||
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+ | Trio sind keine Wiederholungstäter, | ||
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+ | "No Tender kiss you leave me alone each night - ich tue mir selbst so leid - Fernsehen aus - uuh, l 'm feefing sorry for myself... - was soll ich machen Du kommst ja doch nicht ich denk an mich..." | ||
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+ | Der Biss im Witz sitzt immer noch, und der internationalen Karriere dürfte dank der hemmungslosen deutsch-englischen Sprachkombinationen eigentlich nichts mehr im Wege stehen. | ||
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+ | Die Verbindungen vom toten Eck zur Außenwelt klappen auch vorbildlich. Annette Humpe singt mit, Holger Czukay spielt mit, Klaus Voormann produziert und ist inzwischen " | ||
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+ | Der Kreis soll sich ständig erweitern, für Kralle ist es gerade das, was an der Arbeit soviel Spaß macht... viele verschiedene Leute treffen, mit denen man was macht. Eine die ihm und den anderen sehr gefallen hat, war Domenica. | ||
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+ | "Die habe ich auch durch meine Arbeit kennen gelernt. Wir hatten sie in einer Talkshow gesehen. Diese Halbintellektuellen, | ||
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+ | Ich höre immer wieder Arbeit. Das ist in Ordnung, aber braucht der Mensch nicht auch mal einige Vergnügungen? | ||
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+ | Hört ihr Euch denn z. B. keine Musik an? | ||
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+ | "Nee, wir hören keine, keiner von uns hat eine Anlage und das hier (Wohnzimmer) ist unsere Gemeinschaftsanlage, | ||
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+ | Aber man muss doch wissen, was um einen herum vorgeht!" | ||
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+ | "Du denkst, man muss als Musiker immer vorne dran sein, und immer hören, was machen die, und welche Mittel benutzt der... das ist einfach zuviel... andere Sachen zu hören, da ist mir die Zeit zu schade, die Energien, die gehen da in eine andere Richtung. Wenn ich jetzt Herbie Hancock hören und mich darein schaffe, das ist für mich zu großer Stress, es sei denn, es passiert im Radio ... aber extra eine Kassette kaufen, nee..." | ||
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+ | Erschrecktes Erstaunen meinerseits über soviel häusliche Genügsamkeit. Musikalische Pioniertaten erwarte ich ja gar nicht, sind auch nicht drauf auf der neuen Platte, aber die Art und Weise wie sie zitieren und parodieren hatte mich doch etwas mehr Aufgeschlossenheit erwarten lassen. Aber wozu den netten Kralle in die Wüste schicken, er ist eben ein alter Gitarrenfreak. | ||
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+ | "Nen leven Jung", wie man in Köln sagen würde. "Der leve Jung" verabschiedet sich des Nachts, nicht ohne mir frische Bettücher und die freie Wahl zwischen dem " | ||
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+ | Die Walt Disneys kenn ich alle schon, also greife ich zum Spiegel und gucke noch einmal zum Fenster raus. Ich glaube, ich würde mich hier furchtbar langweilen. | ||
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+ | Jutta Koether | ||
spex_1983.txt · Zuletzt geändert: 2016/10/23 22:32 von 127.0.0.1